Dextor Gorden - A Day In Copenhagen

Mit seinem großen, warmen, runden Klang, seiner ausgefeilten Phrasierung und den angesagten Zitaten war Dexter Gordon von Mitte der 1940er Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1990 eine der wichtigsten Kräfte auf dem Tenorsaxophon. Gordon wurde sowohl von Sonny Rollins als auch von John Coltrane als ein wichtiger Einfluss auf ihr Spiel genannt. In den frühen 1960er Jahren zog Dexter nach Europa und ließ sich in Kopenhagen, Dänemark, nieder. In dieser Zeit spielte er gewöhnlich mit einem Klaviertrio und nahm auch mit diesem auf, so dass dieses Album mit zwei Bläsern etwas Besonderes ist. Slide Hampton, einer der großen modernen Jazzposaunisten, ist auch ein bemerkenswerter Komponist/Arrangeur. Drei der Kompositionen und alle Arrangements auf diesem Album stammen von ihm. Der erstklassige jamaikanische Trompeter Dizzy Reese vervollständigt die erste Reihe. Die Rhythmusgruppe besteht aus zwei Jazz-Giganten, mit denen Gordon in Kopenhagens berühmtem Club Montmartre gespielt hat: dem ebenfalls im Ausland lebenden amerikanischen Pianisten Kenny Drew und dem dänischen Bassisten N-H Ørsted Peterson. Der Schlagzeuger Art Taylor wurde aus Paris geholt, um die All-Star-Rhythmusgruppe zu vervollständigen. Slide's minor My Blues eröffnet das Set mit einem fröhlichen beschwingten Dex,der zeigt, dass er Trane und Rollins genauso viel zugehört hat wie sie ihm. Hier bekommt jeder die Chance zu blasen. Normalerweise eine Ballade, gleitet You Don't Know What Love Is in einem mittleren Tempo dahin; Slide erklärt, dass es seine Absicht war, das Gefühl zu erhalten, das Billy Holliday und Miles Davis in ihren Versionen hatten. Hampton's New Thing ist eigentlich ein geradliniger Hard-Bop, bei dem Dexter wieder einmal im Vordergrund steht. Bei What's New verwandelt Slide das, was normalerweise eine Ballade ist, in etwas Besonderes; dieses Mal ist es ein 12/8-Takt mittlerer Geschwindigkeit mit einigen schönen Soli von allen drei Bläsern. Dexter reserviert The Shadow of Your Smile für sich und das Trio und gibt der Ballade eine atemberaubend üppige Wiedergabe. Das Set endet mit A Day In Vienna, Slides stimmgewaltiger Hommage an den Jazz Workshop des Österreichischen Rundfunks. All Music nennt das Album eine "...ausgezeichnete Sextett-Session. Die anderen Solisten sind gut, aber Gordone dominiert das Set." Ein herausragendes Album von einem der großen Tenorsaxophonisten des Jazz.